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Herzlich willkommen! ... Im Archiv meiner Beiträge aus dem Jahr 2020


29.07.2020 -- Wetterballonsuche

Bis zu viermal täglich werden im Auftrag des Deutschen Wetterdienst an mehreren Standorten in Deutschland zur Erstellung und Verbesserung des Wetterberichts Wetterballons gestartet. Dabei wird eine kleine Einheit mit typischerweise Sensoren für zumindest Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck, an einem mit Helium oder Wasserstoff gefüllten Gummiballon fliegen gelassen. Die Messwerte werden zusammen mit der GPS-Position während des Fluges in über 35.000 Km Höhe kontinuierlich abgestrahlt.

Der Ballon driftet so im Zeitraum von ca. 3 Stunden, ohne eigenen Antrieb, nur von den hersehenden Winden beeinflusst durch die Atmosphäre. Nach platzen des Ballons fällt die Sensoreinheit unkontrolliert und nur durch einen kleinen Fallschirm gebremst wieder irgendwo im Bundesgebiet zu Boden.

Das Funksignal auf bekannten Frequenzen mit einem SDR-Empfänger und einfachen Antennen frei empfangbar. Seit einigen Jahren ist ebenso die Kodierung der Signale bekannt und kann daher mit wenig Aufwand entschlüsselt und die Werte mitgelesen werden. Die Sensoreinheit ist nicht zur Wiederverwendung vorgehen und darf bzw. soll durch den Finder im Müll entsorgt werden. Es gibt deshalb rund um die Wetterballone eine richtige Community aus Funkamateuren, Geocachern und anderen interessierten, die gezielt diese Sondenreste suchen, sammeln und für andere Dinge weiternutzen.

Die Sonde R2330032 ist nun mein erster Fund!

31.05.2020 -- 22° Sonnenhalo

Herrschen in großer Atmosphärenhöhe die richtigen Bedingungen zum Wachsen regelmäßiger Eiskristalle und fällt nun Sonnenlicht durch diese Kristalle wird regelmässig gebrochen und reflektiert. Resultat daraus sind markante Lichterscheinungen in Form von Kreisen, Bögen oder hellen Flecken am Himmel.

Genau diese Bedingungen herrschten am Mittag des 31.Mai. Auf dem Bild der All-Sky-Kamera ist der dafür entscheidende leichte Wolkenschleier gut erkennbar. Sobald die Sonne hindurch scheint ist im 22° Abstand zur Sonne ein Ringförmiger Halo erkennbar. Durch die Verzerrung des Fischaugenobjektivs der All-Sky-Kamera ist dieser auf den Bildern nicht immer Ringförmig.

Halo Erscheinungen gibt es auf der All-Sky-Kamera öfters zu sehen, in solcher Intensität und zur besten Zeit am Wochenende sind sie allerdings sehr selten.

Mehr zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Halo_(Lichteffekt)

31.03.2020 -- Seti@Home "pausiert"

Am 31. März 2020 hat das Vorreiter Projekt für verteiltes rechnen die Ausgabe neuer Workunits "pausiert".

Angetreten mit dem Ziel außerirdische Radiosignale von möglicherweise Intelligentem Leben zu finden sah sich das Projekt schnell mit einer riesigen Datenmenge konfrontiert. Es entstand deshalb die Idee, Daten in kleinen Paketen so genannte Workunits aufzuteilen und über einen kostengünstigen Server an Teilnehmer auf der ganzen Welt zu verteilen. Auf den ab Ende der 90er Jahre immer verbreiteteren privaten Computern sollten diese dann Analysiert und positive Ergebnisse anschließend an den Projektserver zurückgemeldet werden.

Und dies alles Anfang 1999. Das Internet war wirklich noch Neuland und die meisten Teilnehmer nutzten wie ich ein Modem oder ISDN. DSL wurde Damals mit 768 KBit gerade erst in Deutschland eingeführt. Auch die zur Verfügung stehenden Rechner waren viel schwächer im Vergleich zu 2020. Begonnen habe ich mit einer Celeron CPU mit 666 MHz. Später dann auf meinen neueren Rechner wie Pentium4, Athlon XP und Core i5. Seti@Home war für mich dabei immer auch ein Leistungsmesser. Dauerte die Datenanalyse zu anfangs noch fast 24 Stunden, wurden die letzten Workunits bei mir in ca. 1 bis 2 Stunden analysiert. Vor allem auch deswegen, weil in den letzten Jahren auch Grafikkarten zur Berechnung genutzt werden konnten.

2002 wurde mit Berkeley Open Infrastructure for Network Computing eine Plattform geschaffen mit deren Hilfe auch andere Projekte ohne allzu großen Aufwand verteiltes Rechnen nutzen können. Gerade weil es mir viel Freude bereitet hat, Teil von Seti@home gewesen zu sein, werde ich auch zukünftig einigen anderen Projekten wie z.B. Rosetta@Home oder Einstein@Home Rechenzeit zur Verfügung stellen.


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